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Industriehochburg und Biosphäre

IHK-Analyse: Saarpfalz-Kreis auf dem Weg zur Vorzeigeregion

04.01.2008

Hohe Beschäftigung, geringe Arbeitslosigkeit, überdurchschnittliches Wachstum und gute Verdienstmöglichkeiten: Der Saarpfalz-Kreis ist nicht nur im Saarland führend. Er zählt auch bundesweit zu den attraktivsten Standorten. Wie eine jetzt von der IHK vorgelegte Analyse zeigt, zeichnet sich der Kreis durch einen viel versprechenden Mix aus Industrie und Dienstleistungen, Zukunftstechnologien und Forschungseinrichtungen aus. Mit der Biosphärenregion Bliesgau gibt er darüber hinaus ein Beispiel für die Vereinbarkeit von wirtschaftlicher Prosperität, ökologischer Nachhaltigkeit und sozialem Fortschritt.

Erfolgreiche Industrieansiedlungen

Nicht immer ging es dem Saarpfalz-Kreis so gut wie heute. Zwar gab  es einzelnen Firmen, die aus kleinsten Anfängen heraus in beträchtliche Größenordnungen gewachsen sind. Der eigentliche Durchbruch zum dominierenden Industriestandort im Saarland setzte laut IHK aber erst in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts ein, als sich eine Reihe von Unternehmen aus den Wachstumsbranchen Automobilindustrie und Maschinenbau in der Region ansiedelten. Der Industriebesatz (Industriearbeitsplätze je 1.000 Einwohner) des Kreises liegt heute mit 171 deutlich über dem saarländischen Durchschnitt. Aktuell sind von den insgesamt rund 59.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Saarpfalz-Kreis 27.000 in der Industrie und 32.000 im Dienstleistungsbereich tätig. Dies entspricht einem Industrieanteil von 46 Prozent (landesweit: 37 Prozent).

Dienstleister im Aufwind

Nach dem Regionalverband Saarbrücken stellt der Saarpfalz-Kreis im Saarland aber auch die meisten Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich. Allein in den letzten drei Jahren wurden hier nochmals nahezu 1.500 neue Arbeitsplätze geschaffen, vor allem im Bereich der unternehmensnahen Dienstleistungen. Diese Unternehmen profitieren von der anhaltenden Tendenz in den Industriebetrieben, sich auf Kernkompetenzen zu konzentrieren und andere Aufgaben an spezialisierte Unternehmen zu vergeben. Zahlreiche Neugründungen auf den Gebieten der Rechts-, Steuer- und Unternehmensberatung, der Datenverarbeitung, von Ingenieurbüros sowie technischen und physikalischen Messbüros unterstreichen diesen Trend.

Homburg: Auf dem Weg zum Healthcare-Zentrum

Der größte Arbeitgeber im Bereich Dienstleistungen ist weiterhin die Uniklinik in Homburg. Mit rund 5.500 Mitarbeitern ist sie nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sie bietet mit ihrem erstklassigen Renommee auch ein geradezu prädestiniertes Umfeld für Unternehmen aus der Healthcare-Branche. Die Stadt Homburg bemüht sich deshalb nach Kräften, diese Zukunftsbranche, die neben Biotechnologie und Life Sciences auch Medizintechnik und Pharmazie umfasst, zu fördern. Offenbar mit Erfolg: Erst seit kurzem werden wieder Flächen des SALVIA-Gewerbeparks speziell für pharmazeutische und biomedizinische Unternehmen angeboten. Diese Flächen werden auch dringend gebraucht, denn am Biomedizinischen Zentrum sind inzwischen alle Kapazitäten ausgeschöpft.

St. Ingbert punktet mit niedriger Gewerbesteuer

Laut IHK lässt sich in St. Ingbert eine ähnliche Schwerpunktbildung im Bereich der neuen Technologien noch nicht feststellen. Mit SAP logiert zwar ein IT-Unternehmen von Weltruf in der zweitgrößten Stadt im Kreis. Kennzeichnend für die St. Ingberter Wirtschaftsstruktur ist jedoch  weiterhin die Dominanz von Unternehmen aus dem Maschinen- und Fahrzeugbau. Mit attraktiven Gewerbegebieten - wie dem Drahtwerk Nord Areal – will die Stadt jetzt aber auch verstärkt Unternehmen aus anderen Branchen ansprechen. Die Weichen sind in Richtung Erfolg gestellt: Seit Beginn dieses Jahres beträgt der Gewerbesteuerhebesatz in St. Ingbert nur noch 270 Prozent. Das ist nicht nur der niedrigste Gewerbesteuerhebesatz im Saarpfalz-Kreis, sondern bundesweit für eine Gemeinde dieser Größenklasse.

Wirtschaften im Einklang mit der Natur – Biosphärenreservat Bliesgau

Positive Impulse für die Region verspricht auch die bevorstehende Anerkennung des Biosphärenreservats Bliesgau durch die UNESCO. Sie soll im Laufe dieses Jahres kommen. Der Bliesgau wäre dann die einzige von 14 UNESCO-Modellregionen in Deutschland, die eine größere Stadt einschließt. Für die Stadt St. Ingbert, die ihre Zugehörigkeit gegen zum Teil hartnäckige Widerstände erkämpft hat, sollte das Verpflichtung und Ansporn zugleich sein. Ziel der sich über rund 36.000 Hektar – das sind immerhin gut drei Viertel der Fläche des Saarpfalz-Kreises - erstreckenden Biosphärenregion ist die Förderung einer nachhaltigen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Entwicklung. Da dies nicht ohne Berücksichtigung der demografischen Entwicklung zu erreichen ist, wird das Augenmerk auch auf den Erhalt lebendiger Dörfer und Ortskerne zu legen sein.

Die Chance Tourismus

Der Bliesgau spielt aber in einer anderen Hinsicht schon heute eine wichtige Rolle - er ist das touristische Aushängeschild des Kreises. Steigende Übernachtungszahlen in den letzten Jahren belegen, dass der Saarpfalz-Kreis insgesamt im Tourismus längst kein Geheimtipp mehr ist. Sie sind von fast 340.000 in 2004 auf rund 390.000 im vergangenen Jahr gestiegen. Damit liegt der Saarpfalz-Kreis bei den Übernachtungen an dritter Stelle im Saarland, hinter dem Regionalverband Saarbrücken und dem Kreis Merzig-Wadern. Wegen der positiven Entwicklung ist das Bettenangebot zuletzt deutlich aufgestockt worden, von noch rund 2.300 im Jahr 2004 auf mehr als 2.500 heute. Davon profitierte auch die Gastronomie, die sich in der aktuellen Tourismusumfrage der IHK recht positiv über die Umsatzentwicklung geäußert hat.

Die vollständige IHK-Studie zum Download.
Studien zu den anderen saarländischen Landkreisen sind in Vorbereitung.