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Fit für die Globalisierung
Kolumne
Von IHK-Vizepräsident Thomas Hempel
01.10.2013
Nach Jahrzehnten der Konzentration auf die Märkte Kerneuropas haben die Saarunternehmen bereits vor einiger Zeit begonnen, auch Märkte außerhalb der EU und in Übersee zu erobern. Der Stellenwert dieser „Drittlandsmärkte“ hat sich auf über ein Drittel erhöht – trotz größerer Entfernungen und komplizierterer Spielregeln.
Mit der Diversifizierung ihrer Exportziele hat sich die Saarwirtschaft ein Stück weit unabhängiger gemacht von regionalen Wirtschaftskrisen. Der Beleg: Obwohl die Ausfuhrstatistik 2012 bei drei der vier größten Abnehmerländer (Frankreich, Italien, Spanien) zweistellige Minuszahlen aufwies, blieben die Gesamtexporte mit rund 15 Milliarden Euro fast konstant. Kompensiert wurden die Verluste - neben Steigerungen in Großbritannien - hauptsächlich durch Zugewinne auf nordamerikanischen und asiatischen Märkten.
Was aber, wenn auch Asien und Amerika schwächeln? Aktuell liegen die Ausfuhren zehn Prozent unter dem Rekordniveau der beiden Vorjahre. Einige unken bereits, die Exportorientierung der Saarwirtschaft sei die falsche Strategie. Sie haben Unrecht! Denn zum einen zeigt der Handel mit den BRIC-Staaten immer noch Zuwachsraten. Zum anderen ist die Alternative zu „exportieren“ nur „nicht exportieren“. Aber: Auf dem deutschen Markt ließen sich die exportierten Mengen mit Sicherheit nicht zusätzlich absetzen.
Allerdings läuft der Handel mit Ländern außerhalb des Binnenmarkts nach ganz anderen Spielregeln. Der Aufwand in den Abteilungen für Versand und Rechnungswesen der Unternehmen (und in der IHK) ist ungleich höher. Der Mehraufwand kann sich aber auch lohnen: So kann die richtige zolltechnische Einordnung einer Ware einen ebenso fühlbaren Unterschied beim Ein- oder Verkaufspreis zur Folge haben, wie die Methode der Zollwertberechnung.
Hilfreich ist auch der zunehmende Trend zu bilateralen Abkommen der EU. In dem Maße, wie globale Verhandlungsrunden im WTO-Rahmen ohne Ergebnis bleiben, behilft sich die EU zunehmend mit Einzelverhandlungen. In der Regel sehen diese Abkommen einen stufenweisen Abbau des Zollniveaus vor. Jüngste Abkommen betrafen Südkorea und Mexiko, in Kürze folgen Kanada, Singapur und Malysia.
Auch auf der Importseite erlaubt dies Im- und Exporteuren die Chance auf preisliche Vorteile. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass diese Spielräume kennen. Von Seiten des Zolls besteht keinerlei Pflicht, auf eventuell günstigere Varianten hinzuweisen.
Mit dem richtigen Training zur WM
Der IHK-Geschäftsbereich International versteht sich dagegen als „Coach“ seiner Mitgliedsunternehmen – weil neue Abkommen und Verfahrensinnovationen das Umfeld für den Drittlandhandel ständig verändern. Und weil selbst innerhalb der EU nicht jede Neuerung eine Erleichterung bedeutet: Die „Gelangensbestätigung“ als Nachweis für den Grenzübertritt von Waren ist das jüngste Beispiel dafür. Die IHK bietet kontinuierlich Fortbildungsseminare für die entsprechenden Fachabteilungen und Verantwortlichen an – die steigende Nachfrage belegt, dass der Nutzen von den Unternehmen zunehmend erkannt wird.
Neuestes Weiterbildungsprodukt ist der „Export Manager“. Ein stark praxisorientierter, mit fünfzig Stunden zeitökonomisch knapp kalkulierter Weiterbildungsgang mit abschließendem IHK-Zertifikat. Bei der Konzeption dieser Eigen-Entwicklung hat sich das IHK- und ZPT-Team streng an den Bedürfnissen der Unternehmen orientiert. Nach Registrierung des Lehrgangs bei der DIHK-Weiterbildungs-GmbH steht er der gesamten IHK-Welt zur Verfügung mit der Chance, selbst zu einem Exportgut aus dem Saarland zu werden.
Deutschland und das Saarland profitieren vom Euro und vom Binnenhandel. Die Unternehmen sind aber gut beraten, sich nicht nur zur Europameisterschaft, sondern auch zur Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Die IHK bietet das Trainingslager für Formalitäten, Finanzierung und Logistik und erläutert die Spielregeln - die Erfolgschancen auf dem Feld der Globalisierung sind damit für große und kleine Player ähnlich gut. Nutzen wir sie!
Mit der Diversifizierung ihrer Exportziele hat sich die Saarwirtschaft ein Stück weit unabhängiger gemacht von regionalen Wirtschaftskrisen. Der Beleg: Obwohl die Ausfuhrstatistik 2012 bei drei der vier größten Abnehmerländer (Frankreich, Italien, Spanien) zweistellige Minuszahlen aufwies, blieben die Gesamtexporte mit rund 15 Milliarden Euro fast konstant. Kompensiert wurden die Verluste - neben Steigerungen in Großbritannien - hauptsächlich durch Zugewinne auf nordamerikanischen und asiatischen Märkten.
Was aber, wenn auch Asien und Amerika schwächeln? Aktuell liegen die Ausfuhren zehn Prozent unter dem Rekordniveau der beiden Vorjahre. Einige unken bereits, die Exportorientierung der Saarwirtschaft sei die falsche Strategie. Sie haben Unrecht! Denn zum einen zeigt der Handel mit den BRIC-Staaten immer noch Zuwachsraten. Zum anderen ist die Alternative zu „exportieren“ nur „nicht exportieren“. Aber: Auf dem deutschen Markt ließen sich die exportierten Mengen mit Sicherheit nicht zusätzlich absetzen.
Allerdings läuft der Handel mit Ländern außerhalb des Binnenmarkts nach ganz anderen Spielregeln. Der Aufwand in den Abteilungen für Versand und Rechnungswesen der Unternehmen (und in der IHK) ist ungleich höher. Der Mehraufwand kann sich aber auch lohnen: So kann die richtige zolltechnische Einordnung einer Ware einen ebenso fühlbaren Unterschied beim Ein- oder Verkaufspreis zur Folge haben, wie die Methode der Zollwertberechnung.
Hilfreich ist auch der zunehmende Trend zu bilateralen Abkommen der EU. In dem Maße, wie globale Verhandlungsrunden im WTO-Rahmen ohne Ergebnis bleiben, behilft sich die EU zunehmend mit Einzelverhandlungen. In der Regel sehen diese Abkommen einen stufenweisen Abbau des Zollniveaus vor. Jüngste Abkommen betrafen Südkorea und Mexiko, in Kürze folgen Kanada, Singapur und Malysia.
Auch auf der Importseite erlaubt dies Im- und Exporteuren die Chance auf preisliche Vorteile. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass diese Spielräume kennen. Von Seiten des Zolls besteht keinerlei Pflicht, auf eventuell günstigere Varianten hinzuweisen.
Mit dem richtigen Training zur WM
Der IHK-Geschäftsbereich International versteht sich dagegen als „Coach“ seiner Mitgliedsunternehmen – weil neue Abkommen und Verfahrensinnovationen das Umfeld für den Drittlandhandel ständig verändern. Und weil selbst innerhalb der EU nicht jede Neuerung eine Erleichterung bedeutet: Die „Gelangensbestätigung“ als Nachweis für den Grenzübertritt von Waren ist das jüngste Beispiel dafür. Die IHK bietet kontinuierlich Fortbildungsseminare für die entsprechenden Fachabteilungen und Verantwortlichen an – die steigende Nachfrage belegt, dass der Nutzen von den Unternehmen zunehmend erkannt wird.
Neuestes Weiterbildungsprodukt ist der „Export Manager“. Ein stark praxisorientierter, mit fünfzig Stunden zeitökonomisch knapp kalkulierter Weiterbildungsgang mit abschließendem IHK-Zertifikat. Bei der Konzeption dieser Eigen-Entwicklung hat sich das IHK- und ZPT-Team streng an den Bedürfnissen der Unternehmen orientiert. Nach Registrierung des Lehrgangs bei der DIHK-Weiterbildungs-GmbH steht er der gesamten IHK-Welt zur Verfügung mit der Chance, selbst zu einem Exportgut aus dem Saarland zu werden.
Deutschland und das Saarland profitieren vom Euro und vom Binnenhandel. Die Unternehmen sind aber gut beraten, sich nicht nur zur Europameisterschaft, sondern auch zur Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Die IHK bietet das Trainingslager für Formalitäten, Finanzierung und Logistik und erläutert die Spielregeln - die Erfolgschancen auf dem Feld der Globalisierung sind damit für große und kleine Player ähnlich gut. Nutzen wir sie!