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Steigbügelhalter für den Export-Galopp oder den Amtsschimmel? IHK-Exporthilfe zwischen Bürokratie und Praxis

Kolumne
Von IHK-Vizepräsident Paul-Martin Milius

01.07.2011

„… ich wollte mich auf diesem Wege bei Ihnen für Ihre ungewöhnlich engagierte und kompetente Unterstützung bei meiner Recherche zum Thema Ursprungskennzeichnung … bedanken. Dies war das erste Mal, dass ich mich mit einem Problem an die IHK wandte und war überrascht über die konkreten und praxisnahen Auskünfte, die Sie mit innerhalb von nur 24 Stunden übermittelten.“*

„…möchte ich mich im Namen der kroatischen Delegation …herzlichst bedanken für den Empfang und für die ausgezeichnete Organisation des Geschäftsforums in der IHK Saarland. … Die geschäftlichen Zusammentreffen und ihr Erfolg werden bestimmt zur Besserung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den zwei befreundeten Staaten beitragen.“
Branko Vukelic
Minister für Wirtschaft, Arbeit und Unternehmertum  der Republik Kroatien

Rückmeldungen an den IHK-Geschäftsbereich International, wie diese beiden sinde eine schöne Bestätigung dafür, dass unsere IHK in Sachen Kundenorientierung auf dem richtigen Weg ist. Und das trotz der Sachzwänge wirtschaftsnaher Erfüllung hoheitlicher Aufgaben – und der Verdopplung der Nachfrage nach Handelsdokumenten innerhalb weniger Jahre.

Triebfeder dieser Steigerung ist die erfreuliche Tatsache, dass der Konjunkturmotor Export wieder brummt. Mit 13 Milliarden Euro Exportumsatz 2010 konnten die saarländischen Unternehmen an Vorkrisenerfolge anknüpfen. Dass dabei erstmalig die Fünfzig-Prozent-Marke des Exportanteils an der Industrieproduktion überschritten wurde, unterstreicht die große Bedeutung des Außenhandels für die Saarwirtschaft (vgl. Artikel in dieser Ausgabe).

Leider brummt auch der Dynamo der Handelsregulierung und –überwachung. Seit dem 11. September 2001 legt sich ein immer enger werdendes Netz von Kontrollmechanismen, Meldevorschiften und Vorgaben für die Produktidentifizierung und –herkunft über den Welthandel. Das verschärfte Exportkontrollrecht bringt auch höhere Haftungsrisiken für die Verantwortlichen in den exportierenden Unternehmen. Eindeutige Ursprungsnachweise verlangen jetzt nicht mehr nur die arabischen Ländern, sondern auch die für die Saarwirtschaft immer wichtiger werdenden Exportdestinationen China und Russland. Sie führen inzwischen die „Länder-Hitliste“ der Bescheinigungen mit zusammen vierzig Prozent von über 10.000 Ursprungszeugnissen an!

Hier kommt die IHK ins Spiel: Stets aktuell über die Spielregeln des Welthandels zu informieren, empfindet sie als Pflichtaufgabe gegenüber ihren Mitgliedern. Die Ursprungszeugnisse für saarländische Unternehmen stellt sie selbst aus – nach staatlich vorgegebenen Regeln und streng überwacht. Zwar macht die Elektronisierung den Aufwand für die Unternehmen zukünftig tendenziell geringer - für die ausstellende IHK aber nicht. Und immer im Spagat zwischen „möglichst hilfreich für die Unternehmen“ und „nachweislich korrekt als hoheitliche Aufgabe“.

Der „Papierkram“ als Eintrittskarte für den Welthandel ist die eine Seite außenwirtschaftlicher IHK-Tätigkeit – auf der anderen stehen die vielfältigen Hilfestellungen, die die IHK für die Unternehmen anbietet – teilweise im Verbund und in Kooperation mit der Landesregierung und der gemeinsamen Tochter ZPT. Sie helfen, Chancen und Risiken, Aufwand und Ertrag von Auslandsaktivitäten im Vorhinein ohne großen Rechercheaufwand abschätzen zu können. Denn die Beschäftigung mit neuen Märkten ist für viele Unternehmen besonders wichtig, um ein auskömmliches Stück vom Globalisierungskuchen zu ergattern.

Daher bleiben geförderte Unternehmensreisen selbst in die Stammmärkte der westlichen EU (im Herbst: Der flandrische Teil Belgiens) ebenso wichtig wie Markterkundungsreisen in die aufstrebenden Schwellenmärkte in Osteuropa, Südamerika und Asien.

Bisher konnten saarländische Unternehmen auf das bewährte Instrumentarium der Außenwirtschaftsförderung (Coaching, Messeförderung, Auslandsreisen, Marktinformationen) für fast alle Regionen zurückgreifen. Die eingespielte Arbeitsteilung zwischen IHK, ZPT und dem Wirtschaftsministerium hat zu der gegenwärtig exzellenten Position der Saarunternehmen auf den Weltmärkten beigetragen. Anlassbezogen funktionierte auch die Zusammenarbeit mit Ländervereinen, dem Arbeitskreis Wirtschaft, Enterprise Europe Network und der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Saar sehr gut.

Zukünftig, unter dem Diktat notwendiger Sparmaßnahmen, könnten neue Geldquellen, neue Partnerschaften und eine neue Arbeitsteilung notwendig werden. Die IHK steht bereit, mit alten und neuen Partnern auch weiterhin Hilfestellung und Anreize für Auslandsengagements mittelständischer Unternehmen zu bieten – mit minimalem Tribut an den Amtsschimmel und maximaler Unterstützung für Unternehmen im globalen Wettbewerb.

*Die Namen sind der Redaktion bekannt.