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Druckindustrie wenig zuversichtlich für 2012

IHK-Vizepräsidentin Krenn-Paul: Branche steht vor Herausforderungen

17.11.2011

Die Stimmung in der Druckindustrie ist zurzeit nicht besonders „farbenfroh“: Nur 18 Prozent der Saar-Drucker (Bund: 12 Prozent) rechnen mit Blick auf die zukünftige Geschäftsentwicklung mit einer positiven Entwicklung. 82 Prozent hingegen sehen eine Stagnation (Bund: 73 Prozent) bzw. rückläufige Geschäftsentwicklung (Bund: 15 Prozent) voraus. Das ist das Ergebnis einer IHK-Umfrage von Anfang Oktober, an der sich knapp 10 Prozent der branchenzugehörigen Unternehmen beteiligt haben. Die Gründe für die eher grauen Aussichten: Steigende Kosten bei sinkenden Umsätzen und ein zunehmend härter werdender Wettbewerbsdruck in der Branche selbst sowie die Verschiebung von Werbebudgets von Printmedien zu den Online-Medien.

Petra Krenn-Paul, Geschäftsführerin der O/D Ottweiler Druckerei und Verlag GmbH und IHK-Vizepräsidentin als auch Repräsentantin der Druckindustrie in der IHK-Vollversammlung, sieht die mittelständisch geprägte Druckindustrie vor drei großen Herausforderungen: „Erstens: Die Druckbetriebe müssen eine intelligente und wirksame Differenzierungsstrategie am Markt erarbeiten. Zweitens: Prozesse und Verfahren müssen auf den Prüfstand gestellt werden. Die Effizienz muss optimiert werden. Drittens: Sie müssen in die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter investieren. Eine hohe operative Flexibilität muss geschaffen werden.“ Krenn-Paul erwartet zwar eine Bereinigung des Marktes, sieht in den Veränderungen aber auch Chancen für die Druckereien: „Jetzt gilt es, die Herausforderungen anzunehmen. Hybride Druckprodukte, innovative Mailings, intelligente Web-to-Print-Lösungen und die Symbiose von Print und Online bieten noch Potenzial.“

Fachkräftemangel auch in der Druckindustrie

Neben der pessimistischen Grundstimmung beklagen 50 Prozent der antwortenden saarländischen Unternehmen einen Mangel an Fachkräften. Vor allem das Fehlen von Druckern, Buchbindern und Mediengestaltern werden in der IHK-Umfrage genannt. Bei der IHK Saarland sind im laufenden Jahr insgesamt 64 Auszubildende in den „Druckberufen“ gemeldet, und damit auf dem Niveau des Vorjahres.