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Saar-Arbeitsmarkt weiterhin schwach

28.05.2025

Der saarländische Arbeitsmarkt steht weiterhin unter Druck. Trotz eines leichten Rückgangs der Arbeitslosigkeit im Mai lässt die übliche jahreszeitliche Belebung weiter auf sich warten. Aktuell sind hierzulande 39.178 Menschen arbeitslos. Das sind zwar 374 Arbeitslose weniger als im April, aber 3.006 mehr als im Mai 2024. Seit Oktober 2022, also seit 32 Monaten, steigt die Arbeitslosigkeit inzwischen gegenüber dem Vorjahresmonat.

Auch im Länderranking zeigt sich weiterhin die relative Schwäche des Saar-Arbeitsmarktes. Nur sechs Bundesländer weisen eine höhere Arbeitslosenquote auf als das Saarland – und auch das bereits seit längerer Zeit. Wie groß der Rückstand inzwischen ist, belegt ein Blick auf den Spitzenreiter Bayern mit seiner aktuellen Quote von 3,9 Prozent. Schlusslicht im Ländervergleich bleibt nach wie vor Bremen mit 11,5 Prozent.

In den einzelnen Teilsegmenten des Arbeitsmarktes verlief die Entwicklung im Mai wieder einmal uneinheitlich. So sank die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen im Saarland wie auch im Bund leicht auf sechs bzw. 5,3 Prozent. Die Quote der 55 bis unter 65-Jährigen stieg dagegen im Saarland von 7,3 auf 7,4 Prozent, wohingegen sie sich im Bund von 6,5 auf 6,4 Prozent verringerte. Die Quote arbeitsloser Ausländer sank an der Saar kräftig von 21,5 auf 20,3 Prozent und im Bund von 15,4 auf 14,6 Prozent. Von allen Teilsegmenten bleibt damit aber die Ausländerarbeitslosigkeit nach wie vor am höchsten. Ausländer stellen im Land wie im Bund rund 37 Prozent aller Arbeitslosen (registriert nach § 16 SGB III). Insgesamt gesehen hinkt das Saarland dem Bund in allen Teilsegmenten des Arbeitsmarktes weiterhin mehr oder weniger deutlich hinterher.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Saar ist im März gegenüber Februar (neuere Daten liegen noch nicht vor) erneut gesunken ( 400). Mit 387.900 Stellen verzeichnet das derzeitige Beschäftigungsniveau zudem ein deutliches Minus gegenüber Mai 2024 (-3.755). Das entspricht einem Beschäftigungsverlust von einem Prozent im Vorjahresvergleich und ist inzwischen bereits der vierzehnte Rückgang in Folge. Im langjährigen Mittel beträgt der Beschäftigungsaufwuchs im Saarland daher auch nur noch +0,3 Prozent. Das gibt Anlass zur Sorge, denn es zeigt unverkennbar, dass die fortdauernde Rezession sowie die Klimatransformation in der Saar-Industrie die saarländische Wirtschaft insgesamt zunehmend belastet. Das schlägt sich auch in Arbeitsplatzverlusten nieder. Verglichen mit dem Allzeithoch vom November 2023 (396.819 Stellen) hat die Saarwirtschaft 8.919 Arbeitsplätze verloren – größtenteils in der Industrie. Im aktuellen Länderranking der Beschäftigungsentwicklung liegt das Saarland weiter auf dem letzten Platz. Rückläufig war die Beschäftigung außerdem noch in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Das erklärt auch, dass im Bund der Beschäftigungszuwachs mittlerweile ebenfalls deutlich abflaut. Der Bundesdurchschnitt liegt zwar aktuell immer noch bei +0,2 Prozent, aber damit auch klar unter dem langjährigen Durchschnitt von +1,3 Prozent.

„Auch im Mai entwickelte sich der saarländische Arbeitsmarkt deutlich schwächer als in Deutschland insgesamt. Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen, dass sich die Saarindustrie weiterhin in der Rezession befindet und in höherem Maße Beschäftigung abbaut. Dieser Trend wird sich in den kommenden Monaten fortsetzen, denn nach wie vor dominieren geopolitische Krisen, handelspolitische Verwerfungen und die fortdauernde strukturelle und konjunkturelle Schwäche das Wirtschaftsgeschehen. All dies lässt die Unternehmen zurückhaltend bei Investitionen und Neueinstellungen agieren. Angesichts dieser Situation braucht es endlich ein starkes und vertrauenswürdiges Signal des Aufbruchs. Die neue Bundesregierung muss daher schnellstmöglich private Investitionen durch spürbare Kostenentlastungen und Entbürokratisierung anreizen. Nur dann wird es am Arbeitsmarkt eine Trendwende zum Besseren geben.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die heute (28. Mai) von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktzahlen.

Schaubild: Arbeitsmarktentwicklung im Saarland (png)

Schaubild: Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Saarland (png)

Arbeitsmarkt Schaubild: Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Bund (png)

Arbeitsmarkt Schaubild Bundesländer mit höheren Arbeitslosenquoten als im Saarland (png)
Arbeitsmarkt Entwicklung der Beschäftigung im Saarland (png)

Arbeitsmarkt Schaubild: Entwicklung der Beschäftigung im Vergleich zum Bund (png)