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Saarwirtschaft vor schwierigem Winterhalbjahr
Geschäftslage und Erwartungen erneut schlechter
25.08.2022
Die Perspektiven für die Saarwirtschaft haben sich im August weiter eingetrübt. Das signalisieren die Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Lage und zu den Erwartungen für die kommenden Monate. Ursächlich für die abermalige Verschlechterung sind weiter steigende Geschäftsrisiken, insbesondere mit Blick auf die Energieversorgungssicherheit sowie die fortbestehenden Material- und Personalengpässe. Hinzu kommt die anhaltende Inflation, die die unternehmerischen Kalkulationen erheblich erschwert. Zwar hat sich das Stimmungsbild in Teilen der Saarindustrie im August leicht aufgehellt. Dies kann jedoch den deutlichen Dämpfer im Handel nicht kompensieren, der im Ergebnis zu weiteren Rücksetzern bei den IHK-Konjunkturindikatoren führt. So gab der Lageindikator um 2,5 Punkte gegenüber dem Vormonat auf jetzt 30,1 Zähler nach. Damit liegt er nach der zwischenzeitlichen Frühjahrsbelebung nun wieder auf dem Niveau des Januars, der ganz im Zeichen des Omikrons-Schocks stand. Der IHK-Erwartungsindikator fiel um weitere 2,4 Punkte auf minus 14,9 Zähler und ist damit nur noch knapp drei Punkte von seinem Allzeittief im April 2020 entfernt. „Der Saarwirtschaft steht ein hartes Winterhalbjahr bevor. Gegenwärtig profitiert die Industrie noch von vergleichsweise hohen Auftragsbeständen, doch die Produktionsleistung dürfte im weiteren Jahresverlauf vor dem Hintergrund schwacher Investitionstätigkeit abflauen. Auch vom Konsum sind keine Impulse zu erwarten, da die Sparpolster aus der Corona-Zeit angesichts hoher Energiekosten bei vielen Haushalten abgeschmolzen sind. Alles in allem muss damit gerechnet werden, dass der Saarwirtschaft einmal mehr ein schwaches Jahresergebnis droht.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die Ergebnisse der August-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 100.000 Beschäftigten beteiligten.
Insgesamt bewerten derzeit 41 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder sehr gut, 49 Prozent mit befriedigend und zehn Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte in der Stahlindustrie, im Maschinenbau, in der Elektroindustrie sowie in der Bauwirtschaft. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Fahrzeugbau, bei den Gießereien, im Ernährungsgewerbe, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, im Stahlbau, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen sowie in der Medizintechnik. Über alle Industriebranchen gerechnet sind die kumulierten Umsätze von Januar bis Juni dieses Jahres um 18,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen (Bund: +15,2 Prozent). „Der Rückgang der Beschäftigung um fast ein Prozent innerhalb desselben Zeitraums deutet jedoch darauf hin, dass die Unternehmen der Saarindustrie unter Rationalisierungsdruck stehen, der im weiteren Jahresverlauf noch weiter zunehmen dürfte“, so Thomé.
Im Dienstleistungsgewerbe berichten 89 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Gut bis sehr gut laufen die Geschäfte in der IT-Wirtschaft, die vom Trend zur Digitalisierung der Geschäftsprozesse profitiert. Lebhafte Geschäfte vermeldet auch das Gastgewerbe, dem der außerordentlich schöne Sommer zugutekommt. Bei den Banken und Versicherungen ist die Lage befriedigend. Dagegen leidet der Handel zunehmend unter der eingetrübten Verbraucherstimmung.
Betriebe brauchen rasch spürbare Entlastung bei Energiekosten
In den kommenden sechs Monaten bleiben die Aussichten für die Saarwirtschaft äußerst verhalten. Nur fünf Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 20 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 75 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung aus. „Dass die Politik versucht, die massiven finanziellen Belastungen der privaten Haushalte infolge der stark gestiegenen Energiepreise abzufedern, ist richtig. Nur so kann der Konsum stabilisiert werden. Allerdings darf die Politik nicht aus dem Blick verlieren, dass die stark gestiegenen Bezugskosten für Strom, Erdöl und Gas auch die Unternehmen treffen und deren Wettbewerbsfähigkeit erheblich verschlechtern. Insofern brauchen die Betriebe ebenfalls rasch spürbare Entlastungen bei den Energiepreisen. Die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Gas hilft der Wirtschaft aber nur wenig. Effektiver wäre stattdessen eine dauerhafte Senkung der Energiesteuern auf den Gasverbrauch auf das europäische Mindestniveau“, so Thomé.
Insgesamt bewerten derzeit 41 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder sehr gut, 49 Prozent mit befriedigend und zehn Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte in der Stahlindustrie, im Maschinenbau, in der Elektroindustrie sowie in der Bauwirtschaft. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Fahrzeugbau, bei den Gießereien, im Ernährungsgewerbe, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, im Stahlbau, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen sowie in der Medizintechnik. Über alle Industriebranchen gerechnet sind die kumulierten Umsätze von Januar bis Juni dieses Jahres um 18,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen (Bund: +15,2 Prozent). „Der Rückgang der Beschäftigung um fast ein Prozent innerhalb desselben Zeitraums deutet jedoch darauf hin, dass die Unternehmen der Saarindustrie unter Rationalisierungsdruck stehen, der im weiteren Jahresverlauf noch weiter zunehmen dürfte“, so Thomé.
Im Dienstleistungsgewerbe berichten 89 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Gut bis sehr gut laufen die Geschäfte in der IT-Wirtschaft, die vom Trend zur Digitalisierung der Geschäftsprozesse profitiert. Lebhafte Geschäfte vermeldet auch das Gastgewerbe, dem der außerordentlich schöne Sommer zugutekommt. Bei den Banken und Versicherungen ist die Lage befriedigend. Dagegen leidet der Handel zunehmend unter der eingetrübten Verbraucherstimmung.
Betriebe brauchen rasch spürbare Entlastung bei Energiekosten
In den kommenden sechs Monaten bleiben die Aussichten für die Saarwirtschaft äußerst verhalten. Nur fünf Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 20 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 75 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung aus. „Dass die Politik versucht, die massiven finanziellen Belastungen der privaten Haushalte infolge der stark gestiegenen Energiepreise abzufedern, ist richtig. Nur so kann der Konsum stabilisiert werden. Allerdings darf die Politik nicht aus dem Blick verlieren, dass die stark gestiegenen Bezugskosten für Strom, Erdöl und Gas auch die Unternehmen treffen und deren Wettbewerbsfähigkeit erheblich verschlechtern. Insofern brauchen die Betriebe ebenfalls rasch spürbare Entlastungen bei den Energiepreisen. Die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Gas hilft der Wirtschaft aber nur wenig. Effektiver wäre stattdessen eine dauerhafte Senkung der Energiesteuern auf den Gasverbrauch auf das europäische Mindestniveau“, so Thomé.